Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
Autor |
Nachricht |
Baldwin
|
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 23:15 |
|
Registriert: So 11. Jul 2010, 21:12 Beiträge: 3618
|
Dani scheint sich mit ihrer Antwort Zeit zu lassen, deshalb übernehme ich mal die gegnerische Seite. Son of Ra hat geschrieben: Dabei bauen wir zwar eine Schule, aber wir ruinieren die örtlichen Baufirmen, weil sie keine/nur wenige Aufträge bekommen, und unter Umständen auch ihre Lieferanten, weil sie entsprechend wenige Bestellungne bekommen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Baufirmen bisher nicht am Bau von Schulen beteiligt sind, steht man ihnen zumindest nicht im Weg. Man kann argumentieren, sie könnten sich nicht entfalten; gänzlich eingeschränkt sind sie aber nicht, denn Schulen und Infrastrukturen sind nicht die einzigen möglichen Bauaufträge. Wenn Schulen für bessere Wirtschaft sorgen, könnte man die Verluste für Baufirmen temporär außer Acht lassen, bis das wirtschaftliche Niveau durch den Bau der Schulen an eine bestimmte Grenze angelangt ist. Von hier aus verringert man schließlich die Unterstützung für den Schulenbau, womit die Baufirmen langsam wieder stärker werden können. Son of Ra hat geschrieben: Aber höchstwahrscheinlich weder genügend Lehrer noch genug Schüler, die sich einen Besuch in der Schule leisten können. Den Lohn für die Lehrer könnte man ebenfalls „spenden“, wie auch das Schulmaterial. Und nochmal: die Spenden werden für die Schulen ausgegeben, nicht für Romane und Zeitungen. Es geht letztlich um eine Besserung der Zustände in Afrika an ein bestimmtes Niveau; die Überlegenheit des Westens wird nicht zwangsweise bestritten.
_________________ -Liberté- -Égalité- Fraternité
|
|
Nach oben |
|
|
Anzeige
|
Verfasst: Sa 14. Jul 2012, 23:15 |
|
|
|
Nach oben |
|
|
d.night
|
Verfasst: Di 17. Jul 2012, 13:35 |
|
Administrator |
|
Registriert: Fr 9. Jul 2010, 21:30 Beiträge: 8243 Wohnort: Wien, Europanien
Vorname: Dani
|
Mja, der Ra geht offensichtlich davon aus dass man in ein vorhandenes, funktionierendes Wirtschaftssystem eingreift. Nach dem es das aber vielerorts gar nicht erst gibt, kann man es auch nicht kaputt machen. So einfach ist das. Wo nix ist, kann man auch nix kaputt machen weil man aus dem Nix versucht was zu machen bzw. dabei hilft.
Und das Lehrer und vor allem Schüler genug vorhanden sind wenns nix kostet, zeigen ja gut gefüllte Schulklassen in Afrika.
|
|
Nach oben |
|
|
Baldwin
|
Verfasst: Di 17. Jul 2012, 18:37 |
|
Registriert: So 11. Jul 2010, 21:12 Beiträge: 3618
|
d.night hat geschrieben: Mja, der Ra geht offensichtlich davon aus dass man in ein vorhandenes, funktionierendes Wirtschaftssystem eingreift. Nach dem es das aber vielerorts gar nicht erst gibt, kann man es auch nicht kaputt machen. So einfach ist das. Wo nix ist, kann man auch nix kaputt machen weil man aus dem Nix versucht was zu machen bzw. dabei hilft. Das ist eine Übertreibung. Natürlich gibt es Wirtschaft in Afrika. Außerdem kann man ja nun argumentieren, dass gerade die Spendengelder für das Fehlen eines akzeptablen Wirtschaftssystems verantwortlich sind (gerade wenn Landwirtschaft in unterentwickelten Ländern besonders wichtig ist). d.night hat geschrieben: Und das Lehrer und vor allem Schüler genug vorhanden sind wenns nix kostet, zeigen ja gut gefüllte Schulklassen in Afrika. Woher hast du diese Erkenntnis?
_________________ -Liberté- -Égalité- Fraternité
|
|
Nach oben |
|
|
d.night
|
Verfasst: Do 19. Jul 2012, 20:23 |
|
Administrator |
|
Registriert: Fr 9. Jul 2010, 21:30 Beiträge: 8243 Wohnort: Wien, Europanien
Vorname: Dani
|
Balthier9999 hat geschrieben: Das ist eine Übertreibung. Natürlich gibt es Wirtschaft in Afrika. Außerdem kann man ja nun argumentieren, dass gerade die Spendengelder für das Fehlen eines akzeptablen Wirtschaftssystems verantwortlich sind (gerade wenn Landwirtschaft in unterentwickelten Ländern besonders wichtig ist). Ich hab ja nicht gesagt dass es keine Wirtschaft in Afrika gibt. Ich spreche von den ärgsten Krisenregionen, nicht vom ganzen Kontinent. Balthier9999 hat geschrieben: Woher hast du diese Erkenntnis? Nach dem ich selbst nie dort war aus Dokumentationen.
|
|
Nach oben |
|
|
Baldwin
|
Verfasst: Fr 20. Jul 2012, 23:39 |
|
Registriert: So 11. Jul 2010, 21:12 Beiträge: 3618
|
d.night hat geschrieben: Nach dem ich selbst nie dort war aus Dokumentationen. Verallgemeinerung! O.O
_________________ -Liberté- -Égalité- Fraternité
|
|
Nach oben |
|
|
d.night
|
Verfasst: Sa 21. Jul 2012, 17:58 |
|
Administrator |
|
Registriert: Fr 9. Jul 2010, 21:30 Beiträge: 8243 Wohnort: Wien, Europanien
Vorname: Dani
|
Wieso? Ich sag ja nicht dass es überall funktioniert, aber es gibt Beispiele dass es funktioniert bzw. funktionieren kann, wenn man es richtig macht.
|
|
Nach oben |
|
|
Son of Ra
|
Verfasst: Sa 21. Jul 2012, 19:42 |
|
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 16:36 Beiträge: 5505 Wohnort: Nürnberg
|
Tut mir Leid, dass ich mir mit meiner ANtwort Zeit gelassen habe, aber ich hatte letzte Woche 2 Prüfungen udn war deshalb etwas überbelastet
@Balthi: Du vergisst immer noch, dass überflüssiges Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt wird. Wenn wir den Lohn spenden, hat es ebenfalls einen negativen Einfluss. Das Problemste an Spenden ist nunmal, dass zusätzliches, überflüssiges Geld in ein Land fliesst und so eine Inflation provoziert/verstärkt wird. Stells dir wie ein Luftballon vor: er kann eine bestimmte Menge an Sauerstoff in sich behalten, aber irgendwann platzt er, wenn zu viel Luft reingepumpt wird. Und schreiben können ist dann auch nur nebensächlich.
@Dani: Einen Wirtschaftskreislauf gibt es überall, und funktionieren tun sie alle gleich. Und gut gefüllte Schulklassen heißen nichts, man kann die Kinder da einfach Platz nehmen lassen und ein paar Fotos schießen, und ihnen dafür dann ein paar Kekse anbieten.
|
|
Nach oben |
|
|
Baldwin
|
Verfasst: So 22. Jul 2012, 23:56 |
|
Registriert: So 11. Jul 2010, 21:12 Beiträge: 3618
|
Hat denn nur der Lohn der Lehrer einen so großen Einfluss auf die Wirtschaft? Würde der geringe Einfluss nicht durch das spätere Wachstum ausgeglichen?
_________________ -Liberté- -Égalité- Fraternité
|
|
Nach oben |
|
|
Baldwin
|
Verfasst: Fr 9. Nov 2012, 22:36 |
|
Registriert: So 11. Jul 2010, 21:12 Beiträge: 3618
|
Ähnelt die Forderung für den Schulenbau nicht der Ideologie der Zivilisierungsmission des Kolonialismus? Damals waren viele Bürger westlicher Nationen überzeugt, den „rückständigen“ Ländern der „Eingeborenen“ unter die Arme zu greifen zu müssen und sie zu modernisieren. In Wahrheit war der Wandel vom Sklavenhandel zur rassistischen Fremdherrschaft der Kolonisierenden eher eine geringe Besserung. In der Bevölkerung hielt sich jedoch der Glaube von der Zivilisierungsmission. Sogar heute wird manchmal dem Kolonialismus eine positive Wirkung für Afrika zugebilligt.
Dabei ist der westliche Weg nur einer von vielen, die eine Kultur durchlaufen kann. Doch die Europäer sahen (und sehen) ihre moderne Entwicklung als anderen überlegen an – Rassismus ist so vorprogrammiert. Sicher haben sich die Zustände bis zur heutigen Zeit geändert, es scheint aber immer noch quasi-koloniale Strukturen und Ideologien zu geben. Es ist nun die Frage, wie sich die Aussicht für Afrika darstellt, würde es sich westlich „prägen“ oder seiner selbst belassen.
_________________ -Liberté- -Égalité- Fraternité
|
|
Nach oben |
|
|
Wer ist online? |
0 Mitglieder |
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|