Sommer-Mode

Selbst jene, die den Schein, besonders wenn er sich trügerisch um Menschen hüllt, um der größtmöglichen Distanzierung von jeder Gleichmachung mit Idealen wegen meiden, müssen sich kleiden. Nicht nur weil Nacktheit diverse praktische Nachteile birgt, sie ist nicht anders als das Gewebe eines Rocks „Schein“, sie ist eine Schublade unter vielen, und der winzige Funken Wahrheit ist die eigene Haut, die nun lediglich mehr entblößt ist.

Er kann die Mode negieren, der Kleidung wenig Bedeutung beimessen, sie zweckmäßig halten, und doch verrät er sich bei jeder bewußten Wahl einer Farbe, eines Materials oder Stils. Die auf ihn gesetzten sozialen Zwänge sind ihm, nach Kantscher Reflexion, selbst entsprungen, er „erzwingt“ sie selbst über das komplexe gesellschaftliche Spiel auf andere.

Dabei nehmen soziales Spiel und Schönheit einen Großteil des Lebensglücks ein! Allein die Konfrontation mit sich selbst könnte ein Hindernis sein – statt den Versuch zu wagen, „sich“ zu gestalten, aus Furcht vor Vorurteilen o.ä. sich zu weigern, führt nicht nur zum Widerspruch, sondern nimmt auch die Freude am Kleiden.
Statt der Frage „Warum“ folgt man der Intuition, und was andere denken, nimmt man in Kauf oder spielt es geschickt mit ein.

–Phänomenale Überleitung–

Was tragt ihr derzeit, was wartet in der Garderobe für den Sommer?
Mein Lieblingsoutfit ist derzeit jenes hier: http://i.imgur.com/KKS5ys7.png
Später werden die kurzen, hellen Hosen kommen, bunte und hellbunte Polo-Hemden, weiße Schuhe und solche Bootsschuhe (sind schön leicht), vielleicht sogar mal Huaraches, wenn’s besonders warm wird.

Wenn ich zuhause bin, ziehe ich die Vorhänge zu und laufe nackt herum.

Wenn ich außer Haus bin, wähle ich meine Kleider nach dem geruch: was nicht stinkt wird getragen.

Lebensglück hängt nur von Tugend ab - nicht vom Spiegelbild.

Warum meidest du dann stinkende Sachen? Ästhetisch ist nicht nur der optische Sinn.

Kommt zwar bissel spät, aber besser spät als nie

Den Sommer über habe ich überwiegend hellere Creme- und graue Blautöne getragen. Die Garderobe bestand überwiegend aus kurzärmeligen Hemden und Chinos. Meine bevorzugten Schuhe für lässigere Anlässe waren blaue Wildlederschuhe, auch wenn ich trotzdem oft gerne meine schwarzen Schuhe angezogen habe. Gegen Ende kam dann auch meine Sonnenbrille mit Sehstärke hinzu.
Mein bevorzugtes Outfit war ein lilafarbenes (<3) Hemd mit dunkelblauen Chinos.

Fürwahr sehr verspätet, wo ich eben schon die Heizung aufgedreht habe. Die Herbst-Garderobe gilt es zu begutachten! – Die Wachsjacke im Cognac-Braun hängt auf der Stuhllehne, dunkle Pullover liegen im Schrank bereit, sowie natürlich langärmige Hemden. Am meisten gefällt mir die Kombination aus dem rot-orangen Pullover, dem hellblau schraffierten Hemd, gebrauchter Jeans und (noch immer) den Bootsschuhen, deren Farbe bereits erwähnter Jacke ähnelt, somit das Ganze farblich »schließt«. Das trage ich, wenn es die konformistisch-(an)ästhetischen Geschmäcker anzuregen gilt.

Ich bereite mein schwarzen doppelreihigen Trenchcoats vor. Dazu diverse schwarze und dunkelblaue Hosen für den Alltag. Dazu langärmelige Hemden, Sakkos und Westen. Meine Sammlung an Schals wird rausgeholt und die hellen Stofffetzen verschwinden bis zum Frühling. Die Sonnenbrille bleibt noch draußen, da trotz des kühlen Wetters sonnige Tage erwartet werden. Handschuhe werden vorsichtshalber auch vorbereitet. Als Schuhwerk werden klassische schwarze Herrenschuhe bevorzugt. Idealerweise kommen demnächst noch Boots oder Stifeletten dazu, aber leider sind passende schwer zu finden - ich hege eine Abneigung gegen klobige Schuhe und hervorragende Sohlenkanten.
Das bevorzugzte Outfit ist ein lilanes Hemd mit schwarzen Hosen, schwarzen Schuhen, einer grauen Weste, einen lilanen oder violettem Schal und einem Trenchcoat.

Was sind hervorragende Sohlenkanten?
Ich werde mir wahrscheinlich ein Paar Enfields bei Bexley kaufen, die sollen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben und sind, ohne Wertung, nicht so groß und wuchtig wie Red Wings, sondern eher elegant, dass man sie auch mit formaler Kleidung tragen könnte.
Ich will sie aber eigentlich nur, weil ich dringend Winterschuhe brauche.

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Sind das nicht technisch notwendige und traditionell geprägte Formeigenschaften?! Anders gefragt: welche traditionellen Schuhe haben keine hervorragenden Sohlenkanten? (Hervorragender Begriff übrigens!)