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Daoistische Unsterblichkeit

So 17. Jan 2021, 12:55

Hallo! Ich beschäftige mich gerade mit den Körperidealen des religiösen Daoismus und finde sie sehr gruselig.

Zur Einfindung: Ein Unsterblicher von Liang Kai (12. Jahrhundert)

Bild
http://www.chinaonlinemuseum.com/painting-liang-kai.php


Bei dieser Darstellung Laotses verzichtete der Künstler auf Mittel der Poträtmalerei und bediente sich der der Landschaftsmalerei um Laotse als nebligen Berg erscheinen zu lassen.
Mich gruselt diese Ent-Individualisierung SEHR. Aber der religiöse Daoismus legt es gerade darauf an, den Körper zu entindividualisieren und ihn eine landschaft zu verwandeln, in einen unabhängigen Mikrokosmos. Eudaimonia nur körperlich.

Alptraumhaft, oder?

So 17. Jan 2021, 12:55

Re: Daoistische Unsterblichkeit

Di 19. Jan 2021, 17:44

Ich find's interessant, dass das Bild an der Grenze zur Lesbarkeit wandert. Es sind nur wenige Striche im Gesicht und am Haar, die das Portrait erkennen lassen. Aber ist der Schematismus sozusagen aktiviert, erkennt man andere Bilder – oder ist da links wirklich eine Frau mit Rücken zum Betrachter?

Ich finde auch die Verbindung von abstrakter Kunst bzw. dem Materialfokus zeitgenössischer Kunst und der Landschaft (ggü. traditioneller Portrait-Malerei etc.) interessant. Die rohen Formen waren ja schon immer da, in der Welt. (Erde und Welt, hätten wir Heidegger noch abgehakt. Irgendwo findet sich da sicherlich auch die Verbindung zur Unheimlichkeit...) Spannendes Thema.
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