Sa 26. Mai 2012, 20:47
Wenige Sekunden ist’s her, da fiel mir etwas ein. Bekanntlich belehren viele Ungeduldige, sie sollen ihren Weg zum Ziel machen. Das Mittel zum Zweck wird hervorgehoben, denn – so falsch ist dieser Gedanke ja nicht – wer allein rational, also einem Zweck nach denkt, der wird nicht so glücklich wie jemand, der stets das gern tut, was vor dem Ziel liegt.
Allerdings, und so kommen wir zur Sache, abstrahieren einige auch den Weg zum Zweck an sich. Sie bereiten ihn vor, begrenzen ihn durch Pläne und benebeln ihn schließlich ideologisch. Ein Vorzweck vor dem Zweck, – vielleicht um letzteren zu verschleiern.
Da mag einem sofort eines einfallen: Staatliche Institutionen. Das Engagement des Staats besteht darin, Plätze zu schaffen, in denen sich Bürger ausleben können.
Das Problem ist offenbar: Anstatt den Weg dem Individuum zu überlassen, wird es „gesteuert“, zum Zweck des Mittels zum eigentlichen Zweck. Andererseits sind manche Zwecke und Ziele offenbar, und vermutlich gerade wenn sie vom Staat kommen, in gewisser Weise notwendig. Da freuen sich die Realisten: Ja, es
könnte sein, dass der Spruch ‚der Weg ist das Ziel‘ nicht immer zutreffen muss.
Deshalb haben einige stets gefordert: Schreibt mehr Blogs! Manche haben sogar Blogs geschrieben, die nur darum handeln, dass mehr Blogs geschrieben werden sollten. Es ging doch darum, für mehr Aktivität und manchmal sogar Lesestoff* zu sorgen. Blogschreiben ist da nur das Mittel. Aber was wenn man gar keine Lust hat, Blogs zu schreiben? Da muss man VERPFLICHTEN!
* Kommt schon, wer _will_ denn schon die Blogs von Gelegenheitsschreibern lesen?