ZeLdAfOrEvEr hat geschrieben:
Was ist Logik? Ist die menschliche Logik immer logisch?
Du bist nicht logisch, ey!
Sorry, aber bei so einem Irrsinn stehen einem die Haare zu Berge. Logik ist logisch = das ist tauto
logisch. Ich hab es dir schon im Astrophysik-Thread erklärt und ich werde es hier gern etwas genauer tun: Das Problem, das du ansprichst, ist kein logisches Problem sondern ein epistomologisches! Nur mal als Beispiel:
ZeLdAfOrEvEr hat geschrieben:
Aussagenlogik:
1. Wenn man Neutronen beobachtet, dann verhalten sie sich wie Teilchen, ansonsten verhalten sie sich wie Wellen.
2. Die Neutronen im Doppelspaltexperiment werden beobachtet.
3. Schlussfolgerung: die Neutronen verhalten sich nun wie Teilchen.
Logisch einwandfrei, oder? Das einzige, was hier wirr ist, dass bestimmte Aussagen, die man vorher für wahr hielt, nun falsch oder ungenau sind. Das hat aber nichts mit der Logik zu tun. In der Logik können auch Sätze logisch richtig sein, die falsche Prämissen haben.
Und zu dem Video: mich stört, wie das so hingestellt wird, als sei das Auge der Verursacher; dabei ist die eigentliche Ursache relativ simpel und nicht schwer zu fassen: um Dinge messen zu können, braucht man Strahlung – die Strahlung aber hat Einfluss auf das Messobjekt. So unglaublich klingt das dann doch nicht – aber es hat natürlich gewisse Auswirkungen aufs Verständnis der Natur.
ZeLdAfOrEvEr hat geschrieben:
Wenn nein, ist das was ein Mensch als Logik festlegt wirklich die "Logik" nach der das Universum wirklich aufgebaut ist?
Ich finde, du hast den falschen Threadtitel gewählt (ich mecker die ganze Zeit, dass du falsche Threads nutzt, ne? xD). Bei Logik denke ich an Aussagenlogik, Sprachspiele, Wittgenstein und Co. Dein Thema ist eher: Wissenschaftstheorie, Philosophie der Wissenschaft, Erkenntnistheorie oder so…
Nun aber zur Frage: anstatt „Logik“ würde ich sagen, dir geht es darum, ob bestimmte logische Grundsätze eine Realität haben. Es hat also schon etwas mit Wittgenstein zu tun, zugegeben.^^ Die Bereiche sind ja miteinander vernetzt, insofern finde ich „Logik“ zu allgemein – denn im nächsten Schritt käme die Frage nach der Methode auf, die eher die Wissenschaftstheorie denn die Logik betrifft. Wie auch immer. Back to topic. Ich hab das eigentlich schon im anderen Thread erwähnt, die uralte Geschichte mit den Dingen an sich und den Dingen für uns. (Und schon sind wir in der Erkenntnistheorie!) Falls du Wittgensteins Werk noch nicht kennst, kannst du es dir ja mal zu Gemüte führen. Im Tractatus glaubt er noch daran, dass Sätze etwas mit Tatsachen teilen, sprich: einen Bezug zur Realität haben und damit wahr sein können. Aber schon am Ende des Buchs kommen Widersprüche auf.
Wie willst du denn ein paar Wörter mit der Wirklichkeit vereinen? Du siehst die Wirklichkeit nur durch deine ‚Erkenntnisapparate‘, aber ob die Erkenntnis mit der Wirklichkeit übereinstimmt, darüber kannst du dir nicht sicher sein. Relevant (möglicherweise sinnvoll) sind dann Sätze eigentlich nur, wenn sie Vorhersagen machen können. Dabei ist es nicht relevant, ob die Vorhersagen in der Wirklichkeit gar nicht stimmen – sofern sie für die Erkenntnis stimmen, sind sie ‚sinnvoll‘. Hinzu kommt, dass Vorhersagen immer nur
wahrscheinlich sind. Selbst wenn eine TOE alles haargenau und bisher ohne Fehler vorhersagen kann, wird sie niemals zu 100% gelten.
Die Antwort auf deine Frage ist also relativ enttäuschend: Wissen wir nicht, können wir nicht wissen. Das ist eben eine Art metaphysische Frage, auf die man nicht mit einer wahren oder falschen Antwort mit Gewissheit antworten kann, zumal sie auch keine Relevanz hätte. Dazu hat Wittgenstein gesagt: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
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