Ich hab’s noch nicht gesehen und gehe von den Aussagen Sloterdijks und meiner Logik aus:
Precht ist populär. Wenn die Leitung entscheidet, eine langjährige und durchaus wahrgenommene Sendung durch die eines jungen ‚Pop‘-Philosophen zu ersetzen, ist die Schlussfolgerung recht klar. Mag sein, dass die Sendung besser ist als das was zeitgleich sonst noch so läuft, aber sie füllt nicht das, was sie ersetzen sollte.

Ich werde sie natürlich trotzdem anschauen, vielleicht liege ich ja falsch und die Sendung ist sogar besser. Allerdings wäre eine der Bedingungen dafür, dass Precht höchstens hinter der Kamera stehen darf…^^

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Oh Mann, das Gegenteil ist der Fall. Die Sendung heißt ‚Precht‘!
Habe sie gesehen und bin wie erwartet nicht begeistert, eher abgeneigt. Mit philosophischen Diskurs hat das nur noch wenig zu tun, das war ein typisches Stammtischgespräch ohne Gegenstimme. Da gab es weder etwas neues zu hören (diese Schulproblematik ist uralt), noch war es in irgendeiner Art interessant – nur kurz konnte man was über Humboldt erfahren, leider nicht tiefgehend genug.
Noch mehr ärgert aber die Inszenierung, obwohl klar war, dass hier aufgebläht wird wie nur möglich. Im Philosophischen Quartett gab es keine allzu künstlich wirkende Inszenierung. Die Kamera war stets sachlich, das Studio hell und geräumig – eben kein Spektakel und das war gut. Es war einfach eine Sendung zur Entspannung vom bunten, grellen Effektgehasche, bei der es auch nicht darum ging, gezielt irgendeine Ideologie oder einen Gedanken in den Zuschauer zu hämmern. Da sollte gedacht werden. Bei Precht ist die Idee schon da. Und die muss nur noch effektreich garniert und von einer Stimme unterstützt werden.

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Läuft grad wieder, geht um Freiheit mit Mathias Döpfner von Springer als Gast....

Klar, die Sendung ist sehr, sagen wir, modern geschnitten und präsentiert. Einen populären Moderator zu wählen ist meiner Meinung nach eine Chance auch Menschen (vor allem Jüngere) für philosophisch angehauchte Gedanken zu gewinnen.
Zumindest bei mir ist es so, dass eine solche Sendung den Grundstein einer Überlegung legt. Als erstes brauche ich zum nachdenken einen Gedanken von dem ich reflektierend ausgehen kann, der Diskurs findet in meinem Kopf statt. Ich befürchte allerdings, dass es beim RTL-TV-Durchschnittsseher anders aussieht. Für solche Leute ist dieses Format schon etwas "gefährlicher" weil es ohne Reflexion Meinungen macht. Allerdings schauen die kein ZDF und schon garnicht montagsfrüh um 5 nach 12.
Fazit:
Modern geschnittene und populärphilosophische Sendung, die (für mich) als Einstieg in einen Gedankengang geeignet ist, aber als einzige Quelle für einen Meinungsbildung bei weitem nicht ausreicht.
Und wie gesagt ich beurteile die Sendung nicht anhand des Vorgängerformats, weil ich das noch nicht gesehen habe. Hol ich aber wohl dann mal nach.

Wie? Freiheit? Einfach nur Freiheit, das ist schwer zu glauben. Da steckt doch bestimmt wieder irgendeine politische Idee dahinter? Precht hatte doch schon einmal so eine Serie gemacht, wo er philosophische Grundbegriffe einfach erklärt hat. Dafür brauchte er weder eine Stunde noch einen Gast.

Die Menschen sollen von der Philosophie verschont werden, die brauchen keine Philosophie-Sendung. Nur für den, der sich für Philosophiegeschichte interessiert, wäre etwas in der Art passend, aber nicht in dieser Form.

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Werter Herr Baldwin, weil sie so gerne rasonieren, stelle ich Ihnen die ernstgemeinte Frage:

Weswegen sollte der Mensch bitte von Philosophie "verschont" bleiben? Welcherlei Begrundung ziehen Sie dazu ran?

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Wer hat vollbracht all die Taten,
Die uns befreit von der Fron?
Es waren die Sowjetsoldaten,
Die Helden der Sowjetunion.
Dank euch, ihr Sowjetsoldaten,
Euch Helden der Sowjetunion!

Philosophie hinterfragt das Gegebene. Es gibt keinen Halt für jenen, der den Grund ständig verrückt. Ewig herum stolpernd, lösen sich die Bindungen an die Menschen und die Welt: systematisch distanziert man sich von der Gesellschaft.

Außerdem vermittelt ein Fernsehformat nur Resultate oder Erbauliches. Trotzdem gibt man sich den Titel und das Lob, obwohl man Philosophie nur durch einzelne verzerrte Lichtpunkte kennt. Wohin der Strahl durch diesen scheint, ist viel zu ungewiss: das ist justament die Gefahr! Er ist zu sehr bei sich, kommt nicht aus sich heraus: zu viel Selbst, zu wenig Anderes. Er wird sich an einem Grund festhalten wollen, d. i. einzelne Positionen (Nietzsche, Dawkins, Wertkritik o.Ä.), ohne eine gewisse Grundskepsis an sich und seinem Grund zulassen zu wollen. Wer die Hände anderer hält, geht mit seinem Grund viel lockerer aber dennoch souveräner um.

Gesamtgesellschaftlich würde der Boden unter uns einstürzen, wenn Precht Präsident des ZDF, Köln und Global-Korea würde.

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