Wie ich beobachten konnte, gilt man heute mitnichten als merkwürdiger Sonderling, wenn man das Fernsehen kritisiert oder gar meidet. Es gibt das Vorzeigebeispiel DSDS und dazu als Kontrast die in ARD und ZDF verschwendeten GEZ-Gelder. Bei einer so breit angelegten Kritik frage ich mich dann aber: was wollen denn die Nörgler konkret? Woran mangelt es dem Fernsehen; was ist wünschenswert, was stört?

Ich meinerseits bin einigermaßen zufrieden. Vieles, das ich früher im Fernsehen vermisst habe, fand ich mit der Zeit auf 3sat, arte und anderen öffentlich-rechtlichen Sendern. Was ich eventuell immer noch vermisse, das finde ich zumindest im Netz; aber das Netz kann genannte Sender nicht wirklich ersetzen. (Es sei denn, ich zieh – bzw. zög – mir die ganzen Filme.)

Zu kritisieren am deutschen Fernsehen hätte ich das Dubbing anstelle des Subbing. Man könnte viele Formate aus GB, Frankreich oder den USA einfach untertitelt ausstrahlen. Das ist bestimmt auch billiger. Bei MTV haben sie das doch gemacht, nicht? Es macht Sinn, wenn immer mehr Leute englisch verstehen, auch den Originalton zu liefern.

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Mal vorweg: GEZ ist sinnvoll!
Aber:
Müssen Formate wie der Musikantenstadel & Co. unbedingt auf den Hauptkanälen laufen? Könnte man die nicht auf irgend ein Drittes Programm oder einen dieser Digitalsender auslagern und stattdessen Sendungen mit weniger beschränkter (im Sinne von größerer) Zielgruppe senden?

Vor allem lernt man dadurch dazu! Ich habe mein Englisch auch zu großen Teilen mit den Untertiteln von GTA und so gelernt.^^ (Und ja, ich kann mich durchaus auch höflich ausdrücken )

Aber ist die Zielgruppe denn nicht größer? Denk an die Altersstruktur Deutschlands!

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Mja, über deutsches TV kann ich nicht so viel sagen, was ich da seh seh ich auf 3Sat. Aber ich würd mir vom ORF vor allem mehr qualitativ hochwertigere Eigenproduktionen erwarten.
Die hundertste Wiederholung in Endlosschleife amerikanischer Serien sollte man den Privaten überlassen. Und ich würde mir gute alte Filme auch mal zu einer "christlichen" Zeit wünschen. Die laufen bei uns, wenn überhaupt, erst gegen Mitternacht oder später. Unter der Woche.
Währenddessen läuft auf ORF 1 zum hundertsten Mal irgend ein modernen Action Blockbuster oder CSI irgend was oder irgend eine Castingshow. Oder natürlich Sport. Sport, Sport, Sport.
Vor kurzem lief im Hauptabendprogramm auf 3 von 4 ORF Sendern gleichzeitig Sport. Das kanns net sein. Und dafür zahl ich 25 Euro im Monat.

So wenig ich Red Bull mag, der ORF sollte sich mal ein Beispiel an Servus TV nehmen. Dokus, Diskussionsendungen die eindeutig besser sind als die im ORF und selten aber doch Filmklassiker um ca. 22 Uhr.

Was ich vom Fernsehen erwarte? Vielfalt und Qualität. Darauf lässt es sich herunterbrechen. Ich will nicht fünf Gerichtsshows, sechs Kochshows, mehrere Talks und eine gewisse Anzahl von Sendungen die faschistoide Gedanken verherrlichen. Barbara Salesch, Mitten im Leben, X-Diaries, Britt, Schwer Verliebt, Model und der Freak, Musikantenstadl, Küchenschlacht und so weiter und so fort. Die Liste an schlechten Sendungen oder überflüssigen Sendungen ist unglaublich lang. Dabei würde ich im Einzelfall sogar sagen, das kann ruhig weiterbestehen. Barbara Salesch allein bspw. wäre vollkommen in Ordnung aber die Masse an Trash lässt in mir zumindest wirklich die Vermutung einer absichtlichen Verdummung entstehen. Ich nehme dabei die Öffentlichen auch nicht heraus. Ich sehe auch die Zielgruppe nicht wirklich als Argument. Mit der Lesebrille oder dem Rollator kommt nicht der Drang plötzlich Armin Mentzel zu hören und überhaupt, egal wie jung oder alt als einflussreiche Person im Fernsehen, hätte ich doch immer den Anspruch auf diverse Wünsche keine Rücksicht zu nehmen und etwas anderes zu senden.

Es gibt Leute (Bushido scheinbar) die wollen Britt sehen aber hier sollte meiner Meinung nach ein gewisses Ehrgefühl im Fernsehen einkehren. Nichts gegen Trash, wie gesagt etwas Salesch darf ja sein, auch Beavis & Butthead, Jackass und Co. haben ihre Berechtigung aber man muss sich das Format genau ansehen. Welche Message soll erfolgen oder wird erfolgt, wie hoch ist die Gefahr, dass jemand sich daran was abschaut und vor allem, wer ist darin involviert? Bei Salesch sind alles Schauspieler, bei Annica Hansen sind alles Schauspieler. Bei Salesch lassen sich klischeehafte Charaktere ankreiden, ebenso bei Annica Hansen aber was die beiden wohl unterscheidet ist, dass letztere absichtlich etwas kopiert was man für real hält. Auch das Gericht von Frau Salesch hält man manchmal für echt aber letztendlich wird noch der Versuch unternommen, dies auch mit realem Recht zu verbinden, während bei letzterer nur der Krawall und eine Pseudomoral im Vordergrund steht, die mir zumindest letztens alles andere als geschmeckt hat. Es ging dabei um Sexualität, natürlich war alles etwas verrückt und übertrieben, deutlich geschauspielert. Doch die Angewohnheit, den Figuren alles zwanghaft ausreden zu wollen von "Ich will Pornos machen" bis "Ich bin alt und habe ein erfülltes Sexleben", war sicher nicht gerade eine Glanzstunde der Moderation. In verbindung mit den genannten anderen Trashshows, auch Barbara Salesch, wird ein bestimmtes Bild erzeugt und da liegt das Problem. Während Jackass oder Beavis & Butthead für sich standen und dabei sogar eine gute Message hatten, steht seit längerem nur noch das Stereotyp im Fokus und im Falle der "Freaks", dass man sich über sie lächerlich machen darf, dass anders sein igitt ist und so weiter und so fort.

Und im Punkto Vielfalt, sollten auch die Öffentlichen mal die Krawatte lüfen. Gerade musikalisch sollte man durch die Gebührengelder die Pflicht haben, alle anzusprechen. Da kann man auch mal Death Metal, Pop oder was mir gerade nicht einfällt bringen. Allerdings sehe ich ja durchaus ein wenig Veränderungen. Demnächst kommen Filme statt irgendwann in der Nacht Montags 20:15 zur Prime Time. Neue Kanäle werden genutzt um auch mal etwas anderes zu bringen. Trotzdem meine ich, sollte man auch auf den Hauptkanälen neues bringen und dabei denke ich nicht an Günther Jauch oder Thomas Gottschalk, sondern vielleicht an einen Gegenentwurf von Galileo. Ranga Jogeshwar hatte mal einen Plan für so eine Wissenschaftssendung und für die zahl ich dann auch gern.

Der Lesch macht doch eine Sendung. Und Yogeshwar hatte oder hat doch eine Sendung?! (Die wo Rachmaninov im Intro läuft.) Bzgl. Musik: Hab keine Ahnung, was liefern denn öffentlich-rechtliche Radios?

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Ja beide haben eine, Lesch seinen Kosmos (?) und Yogeshwar hat Quarks & Co.. Allerdings hatte letzterer, habe ich in einem Fernsehkritik.TV Interview mal gehört, mal die Idee gehabt eine leicht Galileo ähnliche Sendung zu machen, ist schon über zehn Jahre her, die diese Lücke von 19-20 Uhr füllt. Also schon ein bisschen anderes Konzept als Quarks aber immer noch vom Niveau weit von Galileo entfernt. Ich glaube sogar, für die sollte er mal Moderator werden, hat aber abgelehnt.

Radio ist natürlich bei GEZ ein Argument, habe ich beim Thema Fernsehen allerdings ignoriert. Fritz hier in Berlin-Brandenburg wird von Gebührengeldern finanziert, den Sender finde ich auch vom Angebot her auch noch am hörbarsten.

Hat eigentlich schon jemand (ausser ich) die neue ZDF-"Talkshow" mit Richard David Precht gesehen?
Interessantes Konzept, schöner Gegenentwurf zum 0815-Draufhautalk á la Jauch & CO. Gute Gebührenverwendung finde ich.

Ist das diese Sendung, die das Philosophische Quartett ersetzen soll? Wenn ja: kein Gewinn.

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Das Philosophische Quartett hab ich nur 1-2 mal gesehen, als Schüler hatte man anderes im Kopf zu haben. Kann ich also nicht vergleichen. Jedenfalls ist es besser als das was zeitgleich sonst noch so läuft.