Caligari hat geschrieben:
Definieren wir mal, sonst kommen wir ja nie weiter.
Aberglaube ist der Glaube an Übernatürliches und/oder etwas alle Wahrscheinlichkeit Spottendes, richtig?
Nicht ganz richtig. Wie unterscheidet sich denn deine Definition von Aberglaube von der Definition religiösen Glaubens?
Aberglaube ist negativ konnotiert, Glaube nicht. Das können wir festhalten, richtig?
Vor der Aufklärung war Aberglaube der falsche Glaube, richtig?
Dies bedeutet aber nicht, die Vernunftreligion sei nun der richtige Glaube und komplementär hierzu steht sofort der religiöse Glaube.
Ich würde es eher so sehen: Freitag der 13., Bauernweisheiten, die „Natur“ als Person, Horoskope: Dies alles gilt als Aberglaube. Weil nämlich hier eine Sache beseelt wird, die zwar rational erklärbar ist, jedoch – im ersten Moment zumindest – nicht für die Abergläubigen. Insofern war dein erster Post noch am besten: „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“
Was sich (im ersten Moment, wie gesagt) durch Wissenschaft und durch die anerkannte Religion nicht erklären lässt, wird personifiziert, verzaubert, mythisch gemacht, um es erklären zu können.
Dir, der du ja mal so schön Skeptiker-Argumente gebraucht hast, muss ich übrigens nicht sagen, dass jeder glaubt, selbst der Wissenschaftler. Zwar nicht unmittelbar religiös (den Unterschied habe ich ja gemacht), aber dennoch muss jeder eine Überzeugung dazu haben, etwas als wahr zu sehen; man kann nicht der absoluten Wahrheit gemäß die absolute Wahrheit sagen, außer man argumentiert ausschließlich mit formeller Logik. (Aber dann sind’s ja eh nur Worte.^^)
@„Ich glaub‘ es hackt!“: Ich hoffe, all jene, die dies zitieren, wissen, dass die Zitierte sich im Prinzip lächerlich gemacht hat. Vllt. ist es ja auch der Grund, warum es sich verbreitet wie „Was ist denn mit Carsten los?“, aber bei den militanten Bild-Hassern weiß man ja nie.
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